"Casablanca" macht Humphrey Bogart zur Kultfigur

Seine größte Rolle spielte Humphrey Bogart als Rick, den im Exil lebenden Besitzer eines Kaffeehauses in dem Klassiker „Casablanca“. Tief gekränkt, aber immer noch angerührt von seiner ehemaligen Liebe Ilsa Lund, die von Ingrid Bergman gespielt wurde, entscheidet sich Rick am Ende des Films für die Ehre und die Selbstbeherrschung und gegen seine Liebe. Die Figur des Rick wurde zu einem Symbol des intelligenten Zynikers am Rande der Gesellschaft, der seine Emotionen verbirgt, weil der mit dem Chaos, das entstehen könnte, wenn er sie zeigen würde, nicht fertig wird.

Humphrey Bogart war einer der großen romantischen Filmhelden des Kinos

Anfang der 60iger Jahre wurde Casablanca zum Kultfilm und Humphrey Bogart zur Kultfigur. Humphrey Bogart war klein und stämmig und nach herkömmlichen Maßstäben nicht besonders gut aussehend. Viele fragten sich, wie ein solcher Mann zum Filmheros aufsteigen konnte.

Zu einem war da seine unnachahmliche Sprechweise, die sich anhörte, als wenn er auf Eisenspänen herumkauen würde, das manchmal von einem leichten Lispeln begleitet wurde. Dennoch wurde Humphrey Bogart zu einem der großen romantischen Helden auf der Leinwand, weil er eine beiläufig ritterliche Haltung besaß, die sich aus einer prickelnden Mischung aus Distanz und Intimität zusammensetzte.

Humphrey Bogart spielt in Filmklassikern wie „Die Spur des Falken“

Humphrey Bogart startete seine Karriere als jugendlicher Liebhaber am Theater, bevor ein paar Filme für Fox drehte, wobei er 1930 beim Drehen des Films „Up the River“ Spencer Tracy kennen lernte, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte. Nach seinem Wechsel zu Warner Brothers spielte er 1936 in „Der versteinerte Wald“ und etablierte sich damit in Hollywood. Es folgten einige Rollen in Gangsterfilmen, von denen die besten „San Quentin“ (1937) und „Nachts unterwegs“ (1940) waren.

In den nächsten fünf Jahren drehte Humphrey Bogart einige seiner Filmklassiker. 1941 verkörperte er den einsamen Außenseiter in „Entscheidung in der Sierra“, ein Jahr später war er Sam Spade im Film „Die Spur des Falken“ und Rick in „Casablanca“. 1944 spielte er die Hauptrolle in der Verfilmung des Romans von Hemingway „Haben oder Nichthaben“, in dem Lauren Bacall seine Partnerin war.

Die beiden verliebten sich und Humphrey Bogart ließ sich von seiner dritten Frau scheiden, um Lauren Bacall zu heiraten. Auch in den Filmen „Tote schlafen fest“ (1946) und „Gangster in Key Largo“ (1948), war die knisternde, erotische Leidenschaft zwischen den beiden Hauptdarstellern Bogart und Bacall auf der Leinwand zu spüren.

Mit dem Regisseur John Huston feiert Humphrey Bogart Filmtriumphe

Obwohl sich Humphrey Bogart zu einem starken Trinker entwickelt hatte, bekam er immer noch gute Rollen und drehte gegen Ende seiner Karriere noch einige unvergessliche Filme, die sich tief in das Gedächtnis der Cineasten eingegraben haben. Dazu zählen von allem „African Queen“ (1951) mit Katharine Hepburn unter der Regie von John Huston.

Unter dem gleichen Regisseur drehte er 1948 den Film „Der Schatz der Sierra Madre“ und spielte 1954 die Hauptrolle in „Die Caine war ihr Schicksal“, bei dem Edward Dmytryk Regie führte. Humphrey Bogarts Schicksal war seine Erkrankung an Speiseröhrenkrebs, die bei ihm Mitte der 50iger Jahre diagnostiziert wurde. Er starb am 14. Januar 1957 in Los Angeles.

Von Hans Klumbies